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Weiterbildung, Fortbildung, Umschulung: Was ist was?

Weiterbildung, Fortbildung und Umschulung: Ist das alles dasselbe? 🤔 Wir zeigen Ihnen, worin die Unterschiede liegen.

Weiterbildung, Fortbildung, Umschulung: Was ist was?

Überblick über die verschiedenen Bezeichnungen für Weiterbildungen

Sie suchen eine Weiterbildung, Fortbildung oder Umschulung? Dann ist kursfinder.de als Anlaufstelle richtig. Das Weiterbildungsportal deckt durch sein großes Portfolio alle drei Wünsche ab. Doch häufig sind im Sprachgebrauch die Übergänge schwammig. Da wird Weiterbildung als Oberbegriff verwendet oder Fortbildung und Weiterbildung als Synonym verstanden. Und dann gibt es noch die Umschulung, die auch gerne mit der Weiterbildung in einen Topf geworfen wird. Doch ist wirklich alles dasselbe? Wir beleuchten für Sie die verschiedenen Bezeichnungen für Weiterbildungen genauer.

Weiterbildung

Unter dem Begriff Weiterbildung fließt umgangssprachlich alles zusammen, was nur im Entferntesten damit zu tun hat: Fortbildungen, Umschulungen und Fernstudium gleichermaßen. Dabei grenzt sich der Begriff Weiterbildung deutlich etwa von der Fortbildung oder der Umschulung ab – sowohl was das Bildungsziel als auch die Finanzierung anbelangt.

Steckbrief Weiterbildung:

  • Job-Bezug: muss nicht in Bezug zum aktuellen Job stehen
  • Schwerpunkt: thematische Ausrichtung wird selbst, nicht vom Arbeitgeber, gewählt
  • Vorkenntnisse: erfordert kein Vorwissen
  • Beschäftigungssituation: ist in jeder Lebensphase und beruflichen Situation durchführbar, z.B. Elternzeit, Arbeitslosigkeit, Festanstellung, Selbstständigkeit
  • Dauer: häufig umfangreicher als etwa eine Fortbildung, kann mehrere Monate in Anspruch nehmen
  • Abschluss: Zertifikat, das die erworbenen Qualifikationen bescheinigt
  • Ziel: Erweiterung des Qualifikationsprofils zur Eröffnung besserer Jobperspektiven, z.B. Ende der Arbeitslosigkeit, Schritt zur Selbstständigkeit, Weiterkommen im aktuellen Job
  • Finanzierung:
    • wird in der Regel nicht vom Arbeitgeber finanziert
    • Kosten trägt häufig der/die Weiterbildungsteilnehmer:in
    • Staatliche Förderung möglich, z.B. über das Qualifizierungschancengesetz oder den Bildungsgutschein bei Arbeitslosigkeit


Beispiele:

  1. Ben arbeitet als Wirtschaftsingenieur in einem Kraftwerk. Ausgleich findet er seit zehn Monaten in seiner Freizeit beim Yoga. Von der Lehre ist er sehr angetan, so dass er sich auch viel theoretisches Wissen über Yoga aneignet. Das Hobby macht ihm so viel Spaß, dass er es auch gerne anderen beibringen möchte. Er überlegt sich deshalb, berufsbegleitend eine Weiterbildung zum Yogalehrer zu absolvieren.

  2. Helene ist seit neun Monaten in Elternzeit – zwei Jahre hat die PR-Managerin bei ihrem Arbeitgeber angemeldet. Weil ihre Familie ihr das Kind häufiger abnimmt als geplant, hat sie freie Zeitfenster, die sie gerne nutzen möchte, um sich weiterzuentwickeln. Eine Weiterbildung im Bereich Grafikdesign kommt ihr in den Sinn. Daran hat sie nicht nur Interesse, davon könnte auch ihr Arbeitgeber nach ihrer Rückkehr profitieren.

Fortbildung

Der Begriff Fortbildung ist im Berufsbildungsgesetz geregelt. Anders als die Weiterbildung setzt er einen Berufsabschluss sowie Berufserfahrung voraus. Eine Fortbildung erhält und erweitert die beruflichen Qualifikationen und steht in Zusammenhang mit der aktuellen beruflichen Tätigkeit. Häufig wird unterschieden zwischen:

  • Anpassungsfortbildung: Aktualisieren des bestehenden Wissens, etwa durch technische Neuerungen, andere Geräte, neue Software, andere Arbeitsabläufe. Ziel: in der bestehenden Position auf dem Laufenden und handlungsfähig bleiben. 
  • Aufstiegsfortbildung: Fortbildung mit dem Ziel, im Unternehmen aufzusteigen. Hier geht häufig ein Abschluss mit einher wie Meister, Techniker, Fachwirt, Betriebswirt.
  • Erhaltungsfortbildung: Auffrischung vorhandenen Wissens
  • Erweiterungsfortbildung: Kennenlernen eines weiteren Zweigs des bisherigen Berufsfeldes

Steckbrief Fortbildung:

  • Job-Bezug: steht in Bezug zur aktuellen Beschäftigung 
  • Schwerpunkt: thematische Ausrichtung wird in der Regel vom Arbeitgeber gewählt
  • Vorkenntnisse: Berufsabschluss oder Berufserfahrung nötig
  • Beschäftigungssituation: in der Regel nur bei einem Angestelltenverhältnis
  • Dauer: in der Regel wenige Tage bis wenige Wochen, bei der Aufstiegsfortbildung mehrere Monate oder Jahre
  • Abschluss: Teilnahmebescheinigung oder Zertifikat, bei der Aufstiegsfortbildung: Erwerb eines Titels wie Meister, Techniker, Fachwirt, Betriebswirt
  • Ziel: Erhalt und Erweiterung der beruflichen Qualifikation, Spezialisierung im derzeitigen Beruf
  • Finanzierung: Kosten trägt in der Regel der Arbeitgeber

Beispiele: 

  1. Katrin arbeitet seit Jahren in der Marketing-Abteilung eines mittelständischen Unternehmens. Jetzt soll sie die Elternzeitvertretung für ihre Kollegin übernehmen, die bisher den Bereich Social Media betreut hat. Doch in Instagram, Facebook und TikTok ist Katrin nicht so firm. Ihre Chefin will sie deshalb zu einer Fortbildung im Bereich Social-Media-Marketing anmelden.

    Ekrem hat vor zehn Jahre seine Ausbildung zum Zimmermann erfolgreich abgeschlossen und ist seither im elterlichen Handwerksbetrieb angestellt. Sein Vater will sich in den nächsten fünf Jahren in den Ruhestand verabschieden und bietet seinem Sohn an, den zwölfköpfigen Betrieb zu übernehmen. Deshalb will Ekrem nun eine Aufstiegsfortbildung und damit seinen Meister machen.

Umschulung

Eine Umschulung wird von der Arbeitsagentur in der Regel dann bewilligt, wenn der bisherige Beruf nicht mehr ausgeübt werden kann, etwa aus gesundheitlichen Gründen, oder wenn die Beschäftigungsfähigkeit in diesem Beruf nicht langfristig gesichert ist, zum Beispiel wenn es sich um eine aussterbende Branche handelt. Auch Arbeitssuchende, die in ihrem Beruf nicht vermittelt werden können, können unter Umständen einen Bildungsgutschein für eine Umschulung erhalten. Bei einer Umschulung handelt es sich um einen beruflichen Neuanfang. Es wird quasi eine weitere Ausbildung absolviert, die mit einem Berufsabschluss einhergeht. Eine Umschulung ist sehr zeit- und kostenintensiv. 

Steckbrief Umschulung:

  • Job-Bezug: ist nicht vorhanden, berufliche Neuorientierung
  • Schwerpunkt: wird im Beratungsgespräch zusammen mit der Agentur für Arbeit gewählt
  • Vorkenntnisse: kein Vorwissen erforderlich
  • Beschäftigungssituation: arbeitssuchend oder von Arbeitslosigkeit bedroht
  • Dauer: mehrere Monate bis Jahre
  • Abschluss: Erwerb eines neuen anerkannten Berufsabschlusses
  • Ziel: Beschäftigungsfähigkeit sichern oder neu herstellen
  • Finanzierung: Förderung mit dem Bildungsgutschein unter bestimmten Voraussetzungen durch die Agentur für Arbeit

Beispiele: 

  1. Bettina ist gelernte Altenpflegerin. Nach einem Bandscheibenvorfall kann sie der körperlichen Belastung beim Umgang mit pflegebedürftigen Seniorinnen und Senioren nicht mehr standhalten. Sie kann deshalb ihren Beruf nicht mehr ausführen. Die Agentur für Arbeit rät ihr zu einer Umschulung, um hinterher einer Bürotätigkeit nachgehen zu können.

  2. Thorsten arbeitet als Fassmacher, als einer der letzten Deutschlands. Durch die industrielle Produktion von Fässern ist die Nachfrage in seinem Betrieb seit Jahren stark rückläufig. Inzwischen ist die Auftragslage so schlecht, dass das Unternehmen Insolvenz anmelden musste. Thorsten braucht dringend einen neuen Job. Sein Berater bei der Arbeitsagentur legt ihm eine Umschulung ans Herz, um in einem zukunftsträchtigen Beruf Fuß zu fassen.

Weitere Infos zum Thema Umschulung

Weiterbildung, Fortbildung und Umschulung ist alles dasselbe? Nicht ganz. Durch diesen Beitrag haben wir Ihnen hoffentlich einen Überblick verschaffen können, worin die Unterschiede liegen und welche Form der Weiterbildung am ehesten zu Ihnen und Ihrer Lebenssituation passt.

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Vanessa Schäfer

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Vanessa arbeitete fast 7 Jahre als Head of Content bei kursfinder.de. Als kreativer Kopf hat sie mit ihrem Redaktionsteam redaktionelle Beiträge und Reports erstellt. Außerdem versorgte sie die Nutzer:innen des Portals mit Lesestoff rund ums Thema Weiterbildung und Berufsalltag durch den kursfinder-Newsletter und war zuständig für die Pressearbeit. (weniger anzeigen)

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Vanessa arbeitete fast 7 Jahre als Head of Content bei kursfinder.de. Als kreativer Kopf hat sie mit ihrem Redaktionsteam redaktionelle Beiträge und Reports erstellt. Außerdem versorgte sie die Nutzer:innen des Portals mit Lesestoff rund ums Thema Weiterbildung und Berufsalltag durch den kursfinder-Newsletter und war zuständig für die Pressearbeit.

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