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Shared Leadership: Geht geteilte Führung gut?

Die Arbeitswelt befindet sich im Wandel. Klassische Führung gerät dabei immer wieder an ihre Grenzen. Stattdessen macht sich Shared Leadership im Unternehmen breit: Führung wird temporär auf mehrere Schultern verteilt. Ob das immer funktioniert?

Shared Leadership

Diese Vorteile und Tücken birgt das Führungskonzept

Schnelle Entscheidungen. Stetig wechselnde Projekte. Höchst komplexe Aufgaben. Straffe Deadlines. Der Wandel der Arbeitswelt hört mit der Digitalisierung nicht auf. Zur Transformation gehört zunehmend Team-Arbeit statt Task-Arbeit: Aufgaben, die ein einzelner nicht lösen kann, sondern vielfältiges Fachwissen erfordern. Aufgaben, die ohne eine Zusammenarbeit vieler kluger Köpfe nicht erledigt werden können. Diese neue Art der Arbeit setzt auf einen Mitarbeiterpool an Experten, deren Expertise im jeweiligen Fachgebiet weit über die der Führungskraft hinausgeht. Wie kann Führung in dieser Arbeitswelt funktionieren? Shared Leadership bietet hier einen vorteilhaften Ansatz, hat allerdings auch seine Tücken.

Mitgestalten und Verantwortung übernehmen

Beim Shared Leadership wird Führung auf mehrere Schultern verteilt – meist temporär für eine bestimmte Aufgabe oder ein bestimmtes Projekt. Mitarbeiter übernehmen dann die Verantwortung und Führung, der Chef zieht sich zurück. So zumindest die Theorie.

Diese Form des Leadership eignet sich vor allem für die agile Arbeitswelt, in der zunehmend Mitarbeiter der Generation Y und Generation Z mitmischen: Generationen, die nicht nur Anweisungen befolgen, sondern mitgestalten wollen. Meist gut ausgebildete Menschen, die nicht versessen auf eine Führungsrolle sind, aber bereit sind, in Projekten Verantwortung und das Ruder zu übernehmen. Mitarbeiter, die nicht in Hierarchien denken. 

Merkmale des Shared Leadership

Es gibt einige Merkmale, die die geteilte Führung auszeichnen:

  • mehrere Mitarbeiter übernehmen die Führungsverantwortung
  • je nach Anforderung ergreifen Team-Mitglieder die Führung oder geben sie ab
  • die Vielfalt im Team wird als Vorteil für Innovation betrachtet
  • das Team teilt die gleichen Ziele und eine Vision
  • Entscheidungen werden gemeinsam getroffen und von allen mitgetragen
  • die Rolle der Führungskräfte besteht aus Koordination, Inspiration und Motivation der anderen Team-Mitglieder

Dass sich Mitarbeiter in ihrer Spezialistenrolle beim Shared Leadership mehr einbringen können, geht mit einigen Vorteilen einher:

  • Leistungsbereitschaft, Motivation und Produktivität nehmen zu
  • die Zusammenarbeit im Team wird gefördert
  • die Identifikation mit dem Team wächst
  • die Loyalität der Mitarbeiter steigert sich
  • die Zufriedenheit der Mitarbeiter verbessert sich
  • das Konfliktpotential nimmt ab.

Führungsmodell hat auch Nachteile

Das hört sich zunächst einmal gut an. Ist die Zeit der Einzelkämpfer für Chefs also vorbei? Nein! Häufig ergänzt Shared Leadership bestehende Führungsmodelle. Hinzu kommt, dass Unternehmen merken, dass auch diese neue agile Form der Führung ihre Tücken hat. Zu den wesentlichen Nachteilen gehören:

  • das Risiko, dass die kollektiven Abläufe, das verzweigte Netzwerk und die zeitliche Begrenzung der Verantwortung die Komplexität steigern und Effizienz und Kommunikation darunter leiden
  • die Neigung, dass Vorgesetzte unangenehme Aufgaben und Entscheidungen an die temporären Führungskräfte abgeben, was ein Killer für die Teamstimmung sein kann
  • die Tatsache, dass die Übergabe von Verantwortung und Pflichten bei jedem Projekt neu festgelegt und klar kommuniziert werden muss, ebenso, wenn das Projekt endet und damit die Führungsrolle wieder beendet ist.

Kommunikation ist das A und O

Ob nun die Vor- oder Nachteile überwiegen, hängt von vielen Faktoren und dem jeweiligen Team und der zu lösenden Aufgabe ab. Wenn diese Art der Führung im Unternehmen angewendet werden soll, ist vor allem die Kommunikation wichtig: Die Führungsaufgaben müssen eindeutig verteilt, die jeweiligen Kompetenzen und Pflichten allen Team-Mitgliedern bekannt sein. Zudem muss allen bewusst sein, wie die jeweilige Führungskraft führt, damit am Ende keine falschen Erwartungen gehegt werden. Der eine setzt bei seinem Team eine starke Selbstständigkeit voraus und agiert lediglich unterstützend, der andere arbeitet lieber anleitend. Beides ist möglich. Es muss jedoch deutlich kommuniziert werden. Innerhalb des Teams müssen zudem die Rollen deutlich definiert und allen transparent sein: Jeder im Team muss wissen, wer in welchem Projekt wofür zuständig ist. 

Passt es im Team und hapert es auch nicht an der Kommunikation, kann Shared Leadership eine gute Möglichkeit für tolle Teamleistungen sein. Auf die kommt es in der modernen Arbeitswelt voll schneller Entscheidungen, stetig wechselnder Projekte, höchst komplexer Aufgaben und straffer Deadlines schließlich immer mehr an.

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#Autor#

Vanessa Schäfer

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Vanessa arbeitete fast 7 Jahre als Head of Content bei kursfinder.de. Als kreativer Kopf hat sie mit ihrem Redaktionsteam redaktionelle Beiträge und Reports erstellt. Außerdem versorgte sie die Nutzer:innen des Portals mit Lesestoff rund ums Thema Weiterbildung und Berufsalltag durch den kursfinder-Newsletter und war zuständig für die Pressearbeit. (weniger anzeigen)

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Vanessa arbeitete fast 7 Jahre als Head of Content bei kursfinder.de. Als kreativer Kopf hat sie mit ihrem Redaktionsteam redaktionelle Beiträge und Reports erstellt. Außerdem versorgte sie die Nutzer:innen des Portals mit Lesestoff rund ums Thema Weiterbildung und Berufsalltag durch den kursfinder-Newsletter und war zuständig für die Pressearbeit.

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