Knowledge Sharing: Wie Wissenstransfer im Unternehmen gelingen kann
Haben Sie schon einmal von Knowledge Sharing gehört? Dabei handelt es sich um das Teilen von Wissen untereinander. Im beruflichen Alltag gewinnt dieses zunehmend an Bedeutung – und doch ist es gar nicht so einfach, wie es sich anhört. Denn Wissen ist Macht. Für Unternehmen bedeutet das einerseits, dass sie einen ernormen Wettbewerbsvorteil haben, wenn sie über Wissen verfügen, das andere nicht haben. Andererseits sehen Mitarbeitende das genauso: Ihr Wissen ist ihr Kapital. Um sich unverzichtbar innerhalb der Belegschaft zu machen, tun sich viele deshalb schwer, ihr Know-how im Team zu teilen. Darin liegt die Krux.
Den Wissensaustausch untereinander zu fördern, funktioniert in erster Linie dann, wenn es gelingt, Lernkulturen im Unternehmen zu schaffen. Unsere Aktionswoche Lernen² zielt genau darauf ab. Schließlich gehört der richtige Umgang mit Wissen zu den Erfolgsfaktoren eines Unternehmens und bietet enorme Vorteile – sowohl für Mitarbeitende als auch für die Firma.
Welche Vorteile bietet Knowledge Sharing?
Knowledge Sharing ist eine Form der Personalentwicklung und geht mit zahlreichen Pluspunkten einher. Der wichtigste für das Unternehmen mag wohl sein, dass das vorhandene Wissen auch dann im Unternehmen bleibt, wenn einzelne Mitarbeitende ausscheiden. Es ist nicht personengebunden. Stattdessen liegt es gebündelt in der Belegschaft vor. Jeder kann darauf zugreifen, wenn er es benötigt. Das beschleunigt einerseits das Finden von Lösungen für Probleme und damit Reaktionszeiten. Zugleich fällt es den Team-Mitgliedern damit leichter, sich in neue Fachbereiche einzuarbeiten. Knowledge Sharing besitzt darüber hinaus eine immense Innovationskraft: Neue Ideen können leichter und schneller realisiert werden.
Doch sogar auf Seiten der Belegschaft ergeben sich einige Vorteile: Indem alle ihr Wissen untereinander teilen, entsteht mehr soziale Interaktion am Arbeitsplatz. Das stärkt den Teamgeist im Unternehmen und motiviert. Zugleich gewinnen die Mitarbeitenden Einblicke in ihnen bisher fremde Bereiche, wodurch das Silodenken aufgelöst wird. Das Wissen wird unternehmensübergreifend verfügbar gemacht. So kommen Menschen zusammen, die bisher wenig Berührungspunkte miteinander hatten. Davon profitiert die Zusammenarbeit am Arbeitsplatz.
Wie lässt sich Knowledge Sharing im Unternehmen integrieren?
Der Ablauf ist einfach und basiert auf drei Überlegungen:
- Wer verfügt über welches Wissen?
- Wer braucht welches Wissen?
- Wo und in welcher Form liegen die Informationsquellen vor?
Im ersten Schritt geht es darum, Talente zu entdecken. Wer kann und weiß was? Im nächsten darum, zu identifizieren, wer von diesem Können und Wissen im Unternehmen profitieren kann. Und schließlich ist es wichtig, zu wissen, wie dieses Wissen von Mitarbeiter:in A zu Mitarbeiter:in B kommt. Geht es um Prozesse, die im Doing gezeigt werden müssen? Oder gibt es vielleicht schon irgendein Video, ein PDF, einen Guide, der nur geteilt werden muss? Manchmal sind es nur Kleinigkeiten, die unter den beiden Mitarbeitenden ausgetauscht werden müssen, damit das Wissen verbreitet wird. Es ist gar nicht immer notwendig, dass die eine Person der anderen stundenlang bei der Arbeit über die Schulter schaut.
Was ist für den Aufbau von Lernkulturen notwendig?
Die Basis, um Lernkulturen zu schaffen, ist eine Vertrauenskultur im Unternehmen: Jeder muss davon überzeugt sein, dass die Informationen und das Wissen, das er mit anderen Team-Mitgliedern teilt, nicht gegen ihn verwendet wird, dass er nicht bloßgestellt oder ausgelacht wird. Denn natürlich profitieren andere selbst davon, wenn man Fehler offen kommuniziert und deutlich macht: So hat es nicht funktioniert. Eine positive Fehlerkultur fördert den Wissensaustausch, der im besten Fall über alle Hierarchien stattfindet. Das funktioniert mit einer Open-Door-Policy und flachen Hierarchien ideal. So müssen Auszubildende wissen, dass sie jederzeit auch bei den Führungskräften Fragen stellen können. So dürfen ältere Mitarbeitende nicht davor zurückschrecken, jüngere Personen im Team um Hilfe zu bitten (Reverse Coaching).
Das Management und die Personalabteilung leben die Lernkultur vor. So liegt es an ihnen, die Vorteile des Wissenstransfers hervorzuheben und Erfolgsgeschichten zu teilen. Sie können aktiv zum Knowledge Sharing anregen, dieses sogar in Stellenbeschreibungen integrieren und zeigen, wie es funktioniert. Als Anerkennung können sie unter Mitarbeitenden, die besonders häufig Wissen teilen, kleine Goodies verteilen. Das schafft Anreize. Eine gesprächsfördernde Gestaltung der Büroräume lädt ebenfalls zum Teilen von Wissen ein. So bieten Teeküchen oder Kaffeestationen gute Gelegenheiten zum Austausch. Kleine Lounges in Gemeinschaftsräumen wecken Geselligkeit und fördern ebenfalls den Wissenstransfer.
Braucht es ein Wissensmanagement?
Je größer ein Unternehmen, desto schwieriger ist die Integration von Knowledge Sharing. Es gibt zu viel Wissen, zu viele Angestellte, um den Überblick zu behalten. Hier bedarf es einem Wissensmanagement. Software-Lösungen und Wissensdatenbanken erleichtern es, Wissen innerhalb der Belegschaft zu suchen, Experten für bestimmte Inhalte zu finden und Dokumente und Videos zentral zu speichern, so dass jeder Zugriff darauf hat. Das Wissensmanagement stellt sicher, dass keine Informationen verloren gehen und dass jeder schnell mit wenigen Klicks zu den richtigen Informationen, Lösungen oder den Personen gelangt, die er gerade braucht.
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