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Positive Fehlerkultur in Unternehmen

Deutschland gilt als Leistungs- und Erfolgsgesellschaft. Fehler zu machen ist vielerorts verpönt. In vielen Unternehmen herrscht daher eine harte Fehlerkultur. Doch für Innovationen braucht es manchmal gerade Fehler, um aus ihnen zu lernen. Warum also keine positive Fehlerkultur gestalten? Wir verraten Ihnen, wie es geht. 

Positive Fehlerkultur in Unternehmen

Offener Umgang mit Fehlern statt Rüffel vom Chef

“Setzen, Sechs!” – Wie oft ist in Ihrer Schulzeit dieser Satz gefallen? Wer Fehler gemacht hat, wurde unmittelbar bestraft: mit einer schlechten Note, mit Nachsitzen, mit “In-der-Ecke-Stehen”. Wen wundert es da, dass die Fehlerkultur der meisten Unternehmen nicht besonders positiv ist?! Waren wir als Kinder noch Fehler-Experten und haben jeden Tag aufs Neue gelernt, mit Fehlern umzugehen und aus ihnen zu lernen, so haben wir spätestens als Jugendliche gemerkt, dass Patzer meist mit Konsequenzen einhergehen. Deutschland gilt nun einmal als Leistungs- und Erfolgsgesellschaft. Da gibt es keinen Raum für Fehler, glauben viele. Entstehen spannende Innovationen aber oft nicht gerade aus Fehlern?

Rüffel sind kontraproduktiv

Unternehmen brauchen eine positive Fehlerkultur: Diese ist nicht mit einem Freifahrtschein für Fehler gleichzusetzen, sondern lediglich mit einem positiveren Umgang mit Fehlern. Irren ist menschlich. Jeder von uns macht Fehler – und in der Regel lernen wir daraus. 

In vielen Unternehmen herrscht allerdings eine harte Fehlerkultur: Wer einen Fehler macht, bekommt einen Rüffel vom Chef und muss im Zweifel weitere Konsequenzen befürchten. Fehler zu sanktionieren hilft jedoch nicht dabei, Fehler zu verhindern. Im Gegenteil: Je mehr wir uns darauf konzentrieren, ja keinen Fehler zu machen, desto eher geht etwas schief. Das ist vergleichbar mit einem vollen Glas in der Hand: Je mehr wir uns darauf fokussieren, dass nichts überschwappt, desto eher hinterlassen wir am Ende ein Pfütze.

Hinzu kommt, dass es Menschen gibt, die aus Angst vor Konsequenzen in die Position des Risiko-Vermeiders rücken: Lieber machen sie nichts, als dass sie etwas falsch machen. Darunter leidet letztendlich die Produktivität und Wirtschaftlichkeit eines Unternehmens. Mit einer positiven Fehlerkultur lässt sich dem entgegensteuern. Seien wir schließlich mal ehrlich: Jedem von uns ist ein Fehler unangenehm. Wir brauchen nicht noch jemanden, der Salz in die Wunde streut, wenn wir uns selbst schon Vorwürfe machen. Emotionale Ausbrüche oder Sanktionen seitens des Vorgesetzten sind kontraproduktiv. Zum einen kann ein Wutausbruch jahrelange Vertrauensarbeit zerstören, zum anderen führt er eher dazu, dass Mitarbeiter ihre Fehler verheimlichen oder vertuschen. Vertuschte Fehler sind ein teurer Posten in jedem Unternehmen. Günstiger ist es, wenn Chefs Fehler verzeihen können.

Wie funktioniert eine positive Fehlerkultur?

Zu einer positiven Fehlerkultur gehört der offene Umgang mit Fehlern: Führungskräfte müssen sich darauf verlassen können, dass sie bei Fehlern und Problemen benachrichtigt werden – und zwar unmittelbar, nicht erst dann, wenn sie sich nicht mehr verbergen lassen. Im Gegenzug brauchen die Angestellten die Gewissheit, dass Fehler akzeptiert und nicht sanktioniert werden. 

Aus Fehlern zu lernen kann nämlich nur funktionieren, wenn man diese analysiert, ihre Ursachen erkennt und Maßnahmen einleitet, um ein Wiederholen des Fehlers zu vermeiden. Das setzt jedoch ein Betriebsklima voraus, bei dem Angst, Schuldzuweisungen und Rechtfertigungen nicht zur Tagesordnung gehören. Der Mitarbeiter muss keine Drohungen oder Sanktionen zu befürchten haben, wenn er einen Fehler beichtet, anstatt ihn zu vertuschen und zu verschweigen. 

Analysieren und Gegenmaßnahmen ergreifen

Wie ist der Fehler zustande gekommen? Was begünstigt das Entstehen eines solchen Fehlers? Dies gilt es zu hinterfragen. Ist der Fehler analysiert, kann man den nächsten Schritt gehen: Welche Gegenmaßnahmen lassen sich ergreifen? Welche Optionen ergeben sich aus dem Fehler. Wer Fehler automatisch negativ bewertet, kann das Positive in ihnen nicht erkennen – doch gerade das ist oftmals vorhanden… und ein guter Weg zu mehr Innovation.

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#Autor#

Vanessa Schäfer

Head of Content (mehr anzeigen)
Vanessa arbeitete fast 7 Jahre als Head of Content bei kursfinder.de. Als kreativer Kopf hat sie mit ihrem Redaktionsteam redaktionelle Beiträge und Reports erstellt. Außerdem versorgte sie die Nutzer:innen des Portals mit Lesestoff rund ums Thema Weiterbildung und Berufsalltag durch den kursfinder-Newsletter und war zuständig für die Pressearbeit. (weniger anzeigen)

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Vanessa arbeitete fast 7 Jahre als Head of Content bei kursfinder.de. Als kreativer Kopf hat sie mit ihrem Redaktionsteam redaktionelle Beiträge und Reports erstellt. Außerdem versorgte sie die Nutzer:innen des Portals mit Lesestoff rund ums Thema Weiterbildung und Berufsalltag durch den kursfinder-Newsletter und war zuständig für die Pressearbeit.

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