Durch Vielfalt zu mehr Wirtschaftlichkeit
Diversity ist vielen ein Begriff aus der Inklusion. Und genau das soll auch in die Arbeitswelt übertragen werden. Die sogenannte inclusive Leadership setzt auf ein Konzept, alle Mitarbeitenden, egal, welcher Herkunft, welchen Geschlechts, welcher Sexualität und welchen Alters, gleichermaßen zu integrieren und somit neuartige Teams zu schaffen.
Hintergrund
Bereits seit vielen Jahrzehnten setzen sich Menschen dafür ein, dass Gleichberechtigung und Gleichstellung in der Gesellschaft ein Gehör finden. Auch in der Arbeitswelt werden Inklusion und Vielfalt mittlerweile stärker diskutiert. Das sogenannte Diversity Management setzt dabei darauf, Chancengleichheit in Unternehmen zu fördern und damit eine produktive und angenehme Umgebung für alle Beschäftigten zu schaffen. Dieses Konzept ist Teil des Personalmanagements. Ziel ist, die kulturelle, gesellschaftliche und ethnische Vielfalt der Mitarbeitenden gezielt zu fördern und damit einen Vorteil für das Unternehmen zu erzielen, dass es wirtschaftlich wachsen und sich am Markt gut positionieren kann. Die Theorie dahinter erscheint einfach: Treffen Menschen mit verschiedenen Haltungen, Ansichten und Idealen zusammen, entstehen neuartige Denkansätze und Innovationen, die es etwa mit konformen Teams nicht gegeben hätte.
Diversität im Unternehmen
Diversität verbinden viele wohl am ehesten mit geschlechtlicher Orientierung – im Berufsleben jedoch wäre dies zu kurz gedacht. Denn hier spielen noch viele weitere Aspekte des Diversity Managements eine Rolle.
Geschlechtliche und sexuelle Orientierung
Wir leben in einer Gesellschaft, in der sich das Individuum längst nicht mehr nur als binäres Wesen wahrnimmt, also weiblich oder männlich, sondern in der es möglich ist, sich non-binär zu identifizieren und nicht in die klassische Schwarz-Weiß-Schublade zu passen. Im Arbeitsleben soll das Diversity Management dafür sorgen, dass Stereotype aufgebrochen werden und vielfältige Geschlechts- und Sexualidentitäten keinen Einfluss auf die Bewertung eines Menschen haben.
Gesellschaftliche Herkunft
Im Diversity Management sollen auch gezielt jene angesprochen werden, die nicht unbedingt aus einem Akademiker-Haushalt stammen oder nicht zwingend den besten Start ins Leben hatten.
Religion und Weltanschauung
Die Weihnachtsfeiertage sind frei, das wissen alle Christen. In interkulturellen Teams jedoch erhalten plötzlich auch muslimische, jüdische oder buddhistische Feiertage eine Bedeutung. Beziehen Sie Ihr Team mit ein und erstellen Sie etwa einen eigenen Team-Kalender, der alle Besonderheiten der verschiedenen Kulturen und Religionen darstellt. So schaffen Sie ein Bewusstsein für dieses Thema und werden auch für weltweite Geschäftsbeziehungen sensibilisiert.
Verschiedene Nationalitäten
Der Arbeitsmarkt ist globalisiert, also sollte auch die Belegschaft diesen Umstand widerspiegeln. Teams mit diversen Nationsunterschieden sollen im Diversity Management ebenfalls gezielt zusammengestellt werden, um so einen Weitblick im globalen Sinne zu haben und von deren Prägungen und Herangehensweisen auf dem Weltarbeitsmarkt zu profitieren. Eventuell entstehen dadurch ganz neue Formen der Geschäftskontakte.
Inklusion Behinderter
In Artikel 3 des Grundgesetzes steht: “Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden”. Aufgrund dieser Gesetzesvorlage ist das Diversity Management auch in diesem Bereich am Zug. Das Behindertengleichstellungsgesetz und das Allgemeine Gleichstellungsgesetz sehen vor, dass alle Menschen mit Behinderung in den Arbeitsmarkt inkludiert und aufgrund ihres Handicaps nicht benachteiligt werden sollen, wenn es um die Besetzung einer Stelle geht. Auch sollen Barrierefreiheit, Gebärdensprache und Leichte Sprache gezielt gefördert werden.
Alter
Zu guter Letzt: Im Diversity Management dürfen Arbeitnehmende, die zu jung oder zu alt sind, aufgrund ihres Alters nicht per se von Einstellungen ausgeschlossen werden. Im Hinblick auf den demographischen Wandel und eine alternde Gesellschaft ist es sinnvoll, Teams mit einem ausgewogenen Altersverhältnis zu bestücken. Die Vorteile liegen auf der Hand: Alle Altersgruppen profitieren von diversen Erfahrungswerten und wertvolles Wissen bleibt dem Unternehmen auch dann erhalten, wenn Mitarbeitende in Rente gehen. Zudem bleibt das Unternehmen über Generationen hinweg wettbewerbsfähig.
Auswirkungen des Diversity Managements auf Unternehmen
Im letzten Punkt ist es bereits in Ansätzen angeklungen: Das Diversity Management ist natürlich auch ein Aspekt in Sachen Arbeitgeberattraktivität. Die jungen und kommenden Arbeitnehmergenerationen wie die Generation Y, Z und Alpha verbinden mit dem Thema Arbeit andere Werte als frühere Generationen. Chancengleichheit, Fairness und Digitalisierung werden eine immer größere Rolle spielen. Gerade konservativ ausgerichtete Firmen tun sich schwer mit dem Wandel in Sachen Diversität. Oftmals wird die Frage in diesem Bereich auf die Frauenquote gelenkt und andere Aspekte, wie oben genannt, vernachlässigt. Ziel eines modernen Diversity Managements sollte es sein, wirklich divers zu denken und zu handeln. Schließlich ergeben sich dadurch neue Perspektiven und Chancen für das Unternehmen:
- neue Horizonte und lebenslanges voneinander Lernen durch diverse Teams
- Aufbau neuartiger Geschäftsbeziehungen
- Erschließung neuer Märkte
- gesteigerte Innovationskraft (auch gegenüber Mitbewerbern ohne Diversity Management)
Wer nun sein Wissen im Bereich Personalmanagement stärken möchte, für den oder die haben wir diese Kurse in petto.