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Was ist eigentlich… Reverse Coaching?

Top-down-Methoden in der Weiterbildung sind bekannt: Erfahrene Mitarbeitende geben ihr Wissen an Jüngere weiter. Doch auch umgekehrt klappt es. Erfahren Sie hier mehr dazu!

Lernen über die Generationen hinweg

Die Älteren zeigen den Jungen, wo es lang geht: Top-down-Methoden sind im Unternehmensalltag Routine. Und zwar seit Generationen. In Zeiten der Digitalisierung wird der Spieß umgedreht: In großen international agierenden Unternehmen gehört Reverse Coaching, auch Reverse Mentoring genannt, zur Tagesordnung. Junge Mitarbeiter:innen coachen ältere Mitarbeitende in Themengebieten, in denen sie versierter sind. 

Wie funktioniert Reverse Coaching?

Reverse Coaching verfolgt einen Sharing-Ansatz: Junge Kollegen und Kolleginnen teilen ihr Wissen mit älteren Kollegen und Kolleginnen, lernen dabei gleichzeitig etwas über deren Arbeitsalltag und profitieren von deren langjährigen Erfahrungen. Es ist ein gegenseitiges Geben und Nehmen. Im Gegensatz zur klassischen Top-down-Methode wird bewusst Wissen von unten nach oben gegeben. Junge Kollegen und Kolleginnen bringen älteren Führungskräften neue Formen der Zusammenarbeit näher und schaffen so einen Perspektivenwechsel.

Voraussetzungen

  • Das Format beruht auf Freiwilligkeit und Diskretion
  • Zwischen den Beteiligten sollte Sympathie bestehen, so dass ein vertrauensvolles, respektvolles Miteinander möglich ist
  • Die Stellung innerhalb des Unternehmens sollte sich zwischen dem/der jungen Mentor:in und dem älteren Mentee unterscheiden
  • Zwischen den Beteiligten darf keine Konkurrenzsituation oder hierarchische Abhängigkeit bestehen
  • Beide Seiten sollten offen für die Ansichten der anderen Seite sein
  • Eine Anleitung zum Kontext des Reverse Coachings ist wichtig, um Struktur in diese Personalentwicklungsmethode zu bringen
  • Für das Programm sollte es eine:n interne:n oder externe:n Berater:in geben, auf den die Beteiligten bei Fragen zugehen können

Welche Vorteile bringt Reverse Coaching mit sich?

Benefits für das Unternehmen
Reverse Coaching kann die Basis für eine lernende Organisation bilden, in der junges Wissen und wertvolle Management-Erfahrung geteilt werden. Das bricht nicht nur klassische Hierarchien auf, es optimiert den Wissenstransfer und fördert zudem das Verständnis zwischen den Mitarbeitenden. Durch den Input der jungen Arbeitnehmer:innen werden alteingesessene Denk- und Arbeitsweisen hinterfragt und an die Erfordernisse der Zukunft angepasst. Der Einsatz der Digital Natives trägt zu mehr digitaler Fitness im Unternehmen bei und kann die Unternehmenskultur im Ganzen positiv beeinflussen.

Benefits für den/die junge:n Mentoren / Mentorin
Der Digital Native, der einer Führungskraft etwas beibringt, gewinnt durch das Mentorenprogramm Sichtbarkeit im Unternehmen. Er erfährt Wertschätzung und erweitert sein persönliches Netzwerk. Durch den Zugang zur Führungsebene pusht er seinen persönlichen Karriereweg. Ganz nebenbei erhält der/die junge Mentor:in Einblicke ins klassische Management und lernt durch den Austausch selbst dazu. Vielleicht bekommt er oder sie ja auch einen Eindruck davon, wie manche Prozesse früher stattgefunden haben, als die Technik noch nicht so weit war. Das schafft Verständnis und Respekt für die ältere Generation, die all die Dinge ohne technische Hilfsmittel auf die Beine gestellt hat.

Benefits für den älteren Mentee
Beim Reverse Coaching sind Mentor:in und Mentee unter sich: So muss die Führungskraft nicht befürchten, sich vor der Gruppe zu blamieren, wenn sie Fragen stellt, die für Digital Natives völlig banal sind. Durch das Einzel-Coaching werden zudem individuell und punktuell die Bereiche angegangen, in denen die Führungskraft Lücken hat. Es entspricht einer maßgeschneiderten Weiterbildung der digitalen Medienkompetenz. Dabei können ihr die Angst vor Technik und Veränderung sanft genommen werden. Der Austausch mit dem jungen Kollegen oder der jungen Kollegin trägt zudem dazu bei, neue Sichtweisen zu gewinnen und Vorurteile gegenüber der jüngeren Generation abzubauen. Wenn der Mentee durch das Coaching sieht, wie die junge Generation tickt, kann das letztendlich sogar Auswirkungen auf die eigene Führungskompetenz haben: Diese kann er oder sie so gezielter an die Bedürfnisse der Digital Natives anpassen.

Welche Themen bieten sich für Reverse Coaching an?

Als Themen eignet sich alles, wovon junge Mitarbeiter:innen mehr Ahnung haben als ältere. Meist sind das Themen, die die Digitalisierung betreffen. Coaching-Thema kann also banal der Umgang mit dem Intranet sein. Der Digital Native kann den/die ältere:n Mitarbeiter:in aber auch in die Weiten der sozialen Medien einweihen und zum Beispiel Tipps geben, welche Plattformen sich für Produktwerbung oder Employer Branding eignen. Der Mentee erhält so ehrliches Feedback von jemandem, der die Kanäle aktiv nutzt. Auch können im Reverse Coaching Fragen aufgegriffen werden, die die Generationen Y und Z beschäftigen. Das hilft dem Mentee ein Verständnis für seine jungen Mitarbeiter:innen zu entwickeln und deren Bedürfnisse besser bedienen zu können. 

Tipp zur digitalen Umsetzung von Reverse Coaching:

Mit Online-Meetings und Online-Seminaren haben spätestens seit Beginn der Corona-Krise die meisten Erfahrungen gesammelt. Davon lässt sich beim Reverse Coaching profitieren und Mentor:in sowie Mentee sind schon gleich in der Thematik drin: digitale Methodenkompetenz. 

Mit Hilfe entsprechender Software wie Skype, Google Hangouts, Zoom oder Microsoft Teams können sich der Digital Native und sein Mentee zusammenschalten und austauschen, selbst wenn beide gerade nicht am gleichen Ort sind. Die meisten Tools lassen zu, dass man seinen Bildschirm teilen kann, so dass man dem anderen Probleme direkt zeigen und diese gemeinsam lösen kann. 

Fürs Reverse Coaching bietet sich eine digitale Umsetzung geradezu an: Die meisten Skills, die hierbei geteilt werden, haben unmittelbar irgendetwas mit Digitalisierung zu tun. Learning by doing ist also angesagt, während einem der/die junge Mentor:in digital über die Schulter schaut.

Bis bald im kursfinder.de-Wissensguide!

#Autor#

Svenja Oeder

Communications Manager (mehr anzeigen)
Svenja ist als Communications Manager bei kursfinder.de tätig. Sie sorgt als Redaktionsleitung unter anderem dafür, dass die Webseite nutzerfreundlich und SEO-optimiert gestaltet ist, sodass die Portalnutzer:innen zu der Weiterbildung gelangen, die sie weiterbringt. Dazu stellt sie mit ihrem Website-Team sicher, dass die Kurse der Anbieter auf kursfinder.de ansprechend dargestellt werden. Neben ihrer Website-Tätigkeit stammen alle Beiträge des kursfinder.de-Wissensguides aus ihrer Feder. In diesem wird regelmäßig ein neuer, kurzweiliger Artikel veröffentlicht, der den Lesenden entweder eine neue Kompetenz aufzeigt oder Zusatzwissen im Job vermittelt. (weniger anzeigen)

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Svenja ist als Communications Manager bei kursfinder.de tätig. Sie sorgt als Redaktionsleitung unter anderem dafür, dass die Webseite nutzerfreundlich und SEO-optimiert gestaltet ist, sodass die Portalnutzer:innen zu der Weiterbildung gelangen, die sie weiterbringt. Dazu stellt sie mit ihrem Website-Team sicher, dass die Kurse der Anbieter auf kursfinder.de ansprechend dargestellt werden. Neben ihrer Website-Tätigkeit stammen alle Beiträge des kursfinder.de-Wissensguides aus ihrer Feder. In diesem wird regelmäßig ein neuer, kurzweiliger Artikel veröffentlicht, der den Lesenden entweder eine neue Kompetenz aufzeigt oder Zusatzwissen im Job vermittelt.

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