Wenn die Führungskraft an den Nerven zehrt
Launisch, cholerisch oder manipulierend: Schwierige Vorgesetzte zeigen sich in vielen Facetten. Das kann ganz schön auf das Gesundheitskonto eines Mitarbeitenden gehen, denn auch die Führungskräfte prägen das Betriebsklima entscheidend mit. Damit Sie sich nicht aus der Ruhe bringen lassen, wenn die Luft am Brennen ist, haben wir 5 Tipps für Sie zusammengestellt.
Wie wir andere wahrnehmen
Menschen neigen dazu, sich mit Dingen oder Personen gleichzutun, die ihnen ähneln und in deren Gesellschaft sie sich gut aufgehoben fühlen. Wie sagt man so schön? Gleich und gleich gesellt sich gern. So kommen wir meist mit den Personen am besten klar, die Gemeinsamkeiten mit uns aufweisen. Sind wir also eine Persönlichkeit, die ihre Arbeit mit einem harmonischen Tenor ausüben möchte, kommen wir mit Vorgesetzten besser zurecht, die einen ähnlichen Führungsstil besitzen. Anders gesprochen, kommen Mitarbeitende mit einem ausgeprägten Wettbewerbsgedanken mit solchen Vorgesetzten eher weniger zurecht. Sie bevorzugen eine Führungskraft, die wie sie tickt.
Damit sei eine erste Basis geschaffen, dass alle Arbeitnehmende eine eigene Realität besitzen und es eigentlich schon ausgeschlossen ist, dass alle zu 100 Prozent miteinander harmonieren. Was ist aber zu tun, wenn Ihre Führungskraft so schlechte Verhaltensweisen an den Tag legt, dass Sie tätig werden müssen?
Unsere Tipps für den Umgang mit schwierigen Vorgesetzten
Beobachten und Muster erkennen
Beobachten Sie Ihre Führungskraft: In welchen Situationen reagiert sie aufbrausend, misstrauisch oder genervt? Erkennen Sie das Muster und nehmen Sie solchen Umständen das Aggressionspotenzial. So kann man einer kontrollfreudigen Persönlichkeit begegnen, indem Sie sie regelmäßig über den Status Quo Ihrer Arbeit oder Projekte informieren. Eine jähzornige Führungskraft können Sie besänftigen, wenn Sie sie nach einem Wutausbruch um ein Gespräch bitten, in dem Sie sachlich darauf hinweisen, dass Sie nicht der Blitzableiter sind. Erklären Sie, was Sie sich für die künftige Zusammenarbeit wünschen. Eventuell bemerken Vorgesetzte in vielen Fällen nicht, wie sie auf ihre Belegschaft wirken? Geben Sie Feedback!
Zeigen Sie Größe
Wer mit seiner Körperhaltung unbewusst Unterwürfigkeit und Demut ausstrahlt, ist ein gefundenes Buffet für schwierige Vorgesetzte. An diesem Mitarbeitenden können sie ihre volle Ladung an schlechter Laune abladen. Achten Sie also auf einen aufrechten Rücken und gerade Schultern, denn diese suggerieren Selbstsicherheit und Souveränität.
Fehler gemacht und die Führungskraft ins Boot holen?
Klingt das nach einer unzumutbaren Aufgabe für Sie? Dann haben Sie wahrscheinlich ein Exemplar im Vorgesetzten-Bereich, das eine geringe Frustrationstoleranz aufweist. Gehen Sie in diesem Fall wie folgt vor: Bitten Sie Ihre Führungskraft um ein Vier-Augen-Gespräch und bereiten Sie sich gut darauf vor. Legen Sie den Sachverhalt schlüssig dar, wie es zu dem Fehler kommen konnte. Stellen Sie zudem die passende Lösung für das Problem vor. So nehmen Sie die Spannung raus und Ihr Gegenüber reagiert entspannter.
Kommunikation ist das A und O
Es ist in den letzten beiden Tipps bereits angeklungen: Eine gut vorbereitete Konversation mit schwierigen Vorgesetzten ist in vielen Fällen Gold wert. Gehen Sie nun noch einen Schritt weiter und beherzigen Sie, dass Sie mit Ihrer komplizierten Führungskraft auf Augenhöhe kommunizieren. Bleiben Sie auch in einem Gespräch, das unangenehm verläuft, stets selbstsicher und gießen Sie mit unsicherem Verhalten nicht noch weiter Öl ins Feuer.
Leben Sie einen offenen Austausch
Auch mit der restlichen Belegschaft sollten Sie in den offenen Austausch gehen und sich deren Meinung einholen. Gerade bei narzisstisch geprägten Führungskräften ist ein Gegenpol wichtig, der sie wieder auf den Boden der Tatsachen zurückholt. Ist das allerdings nicht hilfreich, können Mediationsprofis herangezogen werden, die zwischen den Parteien vermitteln und ein gesundes Betriebsklima schaffen.
Bei allen gut gemeinten Ratschlägen: Fühlen Sie sich unter Ihrer Führungskraft nicht mehr wohl, sollten Sie einen Jobwechsel in Betracht ziehen. Denn nervenzehrende Personen sind auch im Berufsleben ein No-Go.