Zusammenhalt auch aus der Ferne stärken
Nicht erst seit Beginn der Corona-Krise arbeiten Angestellte im Home Office. Gerade im Zeitalter der Digitalisierung und ortsunabhängigen Berufszweigen wird sich dieser Trend weiter beschleunigen. Hier stellt sich die Frage für viele Arbeitgeber: Wie schaffe ich es, dass sich meine Mitarbeiter motiviert und als Team fühlen? Doch auch Arbeitnehmer können etwas zum allgemeinen Team-Wohlbefinden im Home Office beitragen. In diesem Artikel beleuchten wir Tipps für Arbeitgeber und -nehmer gleichermaßen.
Warum so wichtig?
Man kennt es doch von sich selber: Wenn man motiviert, zufrieden und voller Elan an die Arbeit geht, scheint der Arbeitstag wie im Nu zu verfliegen und Aufgaben gehen leicht von der Hand. Zur täglichen Motivation zählt natürlich auch der Austausch mit den Kollegen, der in der Teeküche im Büro oder am Platz stattgefunden hat. Schön und gut, aber wie sollen sich solche Dinge auf den Unternehmenserfolg auswirken? Einer Studie des amerikanischen Markt- und Meinungsforschungsinstituts Gallups zufolge, arbeiten zufriedene Arbeitnehmer bis zu 21 Prozent effektiver. Das ist eine enorme Produktivitätssteigerung! Gerade im Home Office fehlen jedoch scheinbar genau die Faktoren, die für das Wohlbefinden und den Teamgeist verantwortlich sind. Scheinbar? Ja, genau! Denn wir wollen Ihnen zeigen, dass der Single-Arbeitsplatz in den eigenen vier Wänden keineswegs für ein Mauerblümchendasein verantwortlich sein muss!
Motivierende Ideen für Teams, die sich auch aus der Ferne zugehörig fühlen wollen
- Nicht nur im privaten Raum, sondern auch im beruflichen Kontext ist der Faktor Nähe wichtig. Egal, ob räumlich definiert, über Gemeinsamkeiten entstanden oder über die Häufigkeit der Begegnung ausgedrückt, der Mensch ist ein soziales Wesen und bedarf des Miteinanders. Im Home Office gibt es hierzu einige Ideen, dies auch digital umzusetzen.
- Feste Teammeetings einmal pro Woche, die nicht zwangsläufig beruflicher Natur sein müssen, laden alle zum gemeinsamen Plausch ein. Wenn man weiß, dass man seine Kollegen zu festen Zeiten auf jeden Fall sieht und hört, fühlt man sich gleich motivierter und arbeitet diesem Ziel vielleicht sogar auch noch gerne entgegen.
- Um den Tag mit den Kollegen zu starten, empfehlen sich tägliche, kurze Check-In-Meetings, in denen jeder von seinen Tagesaufgaben erzählt. So ist jeder im Bilde über das Schaffen des anderen und fühlt sich wie “im normalen Büro”.
- All diejenigen, die sich tagtäglich das Büro-Gefühl nach Hause holen möchten, können einen festen Videokonferenz-Link erstellen, der im Team geteilt wird. Dort kann sich jeder einwählen, wann und so oft er Lust hat, und anderen im Team begegnen. Dabei ist es nicht zwingend notwendig, sich dabei auch zu unterhalten. Ganz genauso wie vor Ort kann man webbasiert beisammen sitzen und seine Arbeit erledigen. Vorteil hierbei: Hat man Fragen oder möchte kurz plaudern, ist man sofort an der richtigen Quelle.
- Gemeinsame Mittagspausen, in denen man wie im Pausenraum beisammen sitzt, sind natürlich auch Garanten für ein Miteinander im Home Office. Wie wäre es denn zusätzlich mit einer gemeinsamen Koch- oder Backeinheit in der Pause?
- Feiern Sie gemeinsame Erfolge! Große Kunden-Deals, ein wichtiger PR-Coup oder herausragende Serviceleistungen sollen und müssen auch im Home Office gesehen und honoriert werden.
- Eine andere Art, jedes Teammitglied für sich abzuholen, ist, Interessengemeinschaften zu bilden. Wer macht gerne Sport? Wer hört die gleiche Musik? Wer sieht sich dieselben Serien an? Die Sportler in Ihrem Team können sich über Trainings-Apps verbinden und sich zu gemeinsamen digitalen Laufrunden oder Trainingseinheiten verabreden. Musikliebhaber legen gemeinsame Playlisten an und tauschen sich in Chat-Gruppen, etwa über Slack, über die neuesten Trends und Einflüsse in der Musik aus. Die Serienjunkies können etwa über sogenannte “Watch-Gruppen”, wie sie einige Streaminganbieter schon anbieten, gemeinsam Serien oder Filme schauen und sich über die Inhalte unterhalten. Auf diese Weise stärkt man das Teamgefühl auch über den Arbeitsalltag hinaus!
- Apropos über den Arbeitsalltag hinaus: Gemeinsame Afterworks stellen natürlich auch einen tollen Beitrag zum Teambuilding im Home Office dar. Ob nun das gesellige Beisammensein im Mittelpunkt steht oder gemeinsame Aktivitäten, ist Ihnen überlassen. Als Aktivitäten bieten sich etwa Online-Spiele, digitale Wein- oder Bier-Tastings, aber auch Pub-Quizzes oder Online-Escape-Rooms an.
Zusätzliche Tipps für den Arbeitgeber
Wie Sie Ihre Führungsqualitäten auf Distanz ausbauen oder anpassen können, haben wir in diesem Beitrag bereits verraten. Doch auch Sie können (ohne Zutun Ihrer Belegschaft) einiges zur Motivation und zum Teamgeist beitragen.
- Als Führungskraft verfügen Sie im Idealfall über häufigen bis täglichen Kontakt zu Ihren Angestellten, der im Home Office abhanden kommt. Gerade deswegen ist es wichtig, Wertschätzung und Lob zu zeigen, dass sich die Mitarbeiter auch in der Ferne gesehen und anerkannt fühlen.
- Hat jemand im Team Geburtstag, geheiratet oder ein Kind bekommen? Im normalen Büroleben würde sowas natürlich begossen werden. Schicken Sie daher im Namen des gesamten Teams Blumen oder andere (persönliche) Aufmerksamkeiten. Sie werden sehen, Ihr Mitarbeiter wird dies sehr zu schätzen wissen!
- Haben Sie schon mal daran gedacht, Feelgood-Manager einzustellen? In diesem Beitrag verraten wir Ihnen alles über diese spannende Stelle im Personalwesen.
- Sprechen Sie mit Ihren Angestellten in Chat-Systemen gerne auch mal über Privates. Natürlich sollte dieser Bogen nicht allzu sehr überspannt werden, aber Fragen nach den Plänen fürs Wochenende oder zu gemeinsamen Hobbies sind unverfänglich und stärken die Teamzugehörigkeit.
- Holen Sie regelmäßig Feedback ein. In welchem Intervall Sie dies ansetzen, ist Ihnen überlassen. Es ist nur wichtig, dass Sie einen festen Rahmen schaffen, mit den Mitarbeitern zu sprechen. Ungeachtet dessen sollten Sie darauf achten, dass Sie auch sonst ein offenes Ohr für Ihr Personal haben.
- Und ebenfalls wichtig: Schaffen Sie eine gute Vertrauensbasis im Unternehmen. Nichts ist schlimmer als ein vergiftetes Vertrauensverhältnis. Daher sind gute Kommunikations- und Coaching-Kenntnisse, die in Mitarbeitergesprächen oder Feedbackrunden vonnöten sind, essentiell.