So verhältst du dich richtig
Die Alarmanlage lärmt ohrenbetäubend. Zugleich lähmt sie für wenige Augenblicke die Mitarbeiter:innen im Gebäude. “Ist das ein Probealarm oder ein Feueralarm?”, fragt man sich für einen kurzen Moment, ehe man die Füße in die Hand nimmt. Denn auch, wenn man das Feuer weder sehen noch einen Brand riechen kann, auch wenn man kein:e Brandschutzspezialist:in ist, ist die Gefahr ernst zu nehmen. Der regelmäßige Probealarm bereitet einen genau darauf vor. Doch im Ernstfall vergisst man häufig, wie man sich bei einem Brandfall am Arbeitsplatz richtig verhält. Wir fassen deshalb die wichtigsten Punkte zusammen.
1. Don’t panic! Ruhe bewahren
Angst oder Panik können falsche Fluchtreaktionen auslösen. Deshalb ist es wichtig, ruhig zu bleiben. Sind panische oder ängstliche Menschen in der Nähe, müssen diese beruhigt und dazu aufgefordert werden, die Gefahrenstelle schnell zu verlassen.
2. Brand melden
Alarmiere über die 112 die Feuerwehr. Schildere, was genau wo und wann passiert ist. Für die Feuerwehr ist es wichtig, Informationen zur Brandstelle und zum Ausmaß des Feuers zu gewinnen. Gehe auf Rückfragen ein und beantworte diese so genau wie möglich.
3. Andere warnen
Nicht jede:r bekommt es am Arbeitsplatz mit, wenn ein Brand ausbricht oder ein Feueralarm losgeht. Umso wichtiger ist es, andere zu warnen. Beachte dabei, dass Festnetztelefone bei einem Brand unter Umständen nicht funktionieren. Begib dich aber nicht in Gefahr, wenn du andere warnst, sondern denke immer an deinen eigenen Schutz.
4. Lüftungs-, Transport- und Heizungsanlagen abschalten
Um die Brandausbreitung zu verhindern, hilft es oft Rohrleitungen, Gashähne und elektrische Anlagen außer Betrieb zu setzen. Der Notausschalter ist dazu ein wichtiges Hilfsmittel.
5. Gefahrenbereiche sofort verlassen
Verlasse die Gefahrenbereiche sofort über das Treppenhaus sowie über gekennzeichnete Flucht- und Rettungswege und hilf anderen beim Verlassen der Gefahrenstelle, die auf Unterstützung angewiesen sind, z.B. Behinderte. Den Aufzug im Brandfall nicht benutzen! Brände können diesen außer Betrieb setzen. Das Gebäude mit Hilfe der Hinweisschilder verlassen, die den nächstmöglichen Ausgang und Fluchtweg kennzeichnen. Sobald du das Gebäude verlassen hast, an der Sammelstelle einfinden und dich registrieren lassen.
6. Gebückt gehen
Gehe gebückt, wenn du das Gebäude verlässt. Warum? Rauch und Hitze steigen nach oben. Sie gefährden Atmung und Bewusstsein. Durch gebücktes Gehen sind deine Chancen höher, bei Bewusstsein zu bleiben. Bei starker Verrauchung im Bodenbereich solltest du kriechend den Fluchtweg aus dem Gebäude einschlagen.
7. Maßnahmen der Brandschutzordnung ergreifen
Handlungsanweisungen und Regeln zur Brandverhütung und -bekämpfung sowie zum Verhalten in anderen Schadensfällen sind in der Brandschutzordnung beschrieben. Diese hängen im Betrieb aus. Dazu gehören etwa, den Brand mit dem Feuerlöscher oder dem Wandhydraten versuchen zu bekämpfen, solange er noch klein ist und die Brandbekämpfung ohne größeres Risiko möglich ist. Hierbei gilt: Bedienungsanweisungen des Feuerlöschers beachten. Lässt sich der Brand nicht löschen oder handelt es sich um einen größeren Brand, solltest du dich in Sicherheit begeben.
8. Menschenleben retten kommt immer zuerst
Menschen mit Handicap oder Besucher:innen, die sich im Gebäude nicht gut auskennen, sollten auf der Flucht vor dem Feuer unterstützt werden. Falls Kleidung von Personen brennt, diese in Decken, Mäntel oder Jacken hüllen und auf dem Boden wälzen, um das Feuer zu ersticken. Wenn das nicht gelingt, den Feuerlöscher so einsetzen, dass das Löschmittel nicht ins Gesicht spritzt.
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