Dem Recht unter die Arme greifen
Die Gerichtsmedizin ist einigen bestimmt aus diversen Krimiformaten bekannt. Doch was steckt wirklich hinter der oft humorig gezeichneten Fassade? Welche Aufgaben haben Gerichtsmediziner:innen und mit welchen Gehältern können diese rechnen?
Das Profil
Gerichtsmediziner:innen werden korrekt als Fachärzte / Fachärztinnen für Rechtsmedizin bezeichnet. Sie kommen dann zum Einsatz, wenn Todesfälle im rechtlichen Kontext aufgeklärt werden müssen. Gerichtsmediziner:innen sind dann am Zuge, die Todesursache zu bestimmen. Mittels einer Obduktion werden Leichen untersucht. Doch auch lebende Personen, die Opfer einer Straftat wurden, gehören zum Klientel der Gerichtsmedizin. Aus diesem Grund benötigen angehende Gerichtsmediziner:innen ein starkes Nervenkostüm, eine stabile Psyche und keinerlei Berührungsängste mit toten Körpern. Daneben stellen auch diese Eigenschaften eine gute Basis dar, diesen Beruf auszuüben:
- Bereitschaft auch am Wochenende, an Feiertagen und abends/nachts zu arbeiten
- konzentrierte, analytische Denkweise
- strukturierte und sorgfältige Arbeitsweise
- Geduld
- Teamfähigkeit
Um Gerichtsmediziner:in zu werden, ist ein Studium der Medizin unerlässlich, für das man Geduld und Können braucht. In zwölf Semestern erlangen angehende Gerichtsmediziner:innen im theoretischen Part Kenntnisse in Biologie, Chemie, Physik, Biochemie und Physiologie. Im praktischen Teil werden Praktika und sogenannte Präparierkurse absolviert – diese dienen unter anderem dazu, das Sezieren von Leichen zu erlernen. Im klinischen Teil der Ausbildung lernen Studierende die Fachbereiche Allgemeinmedizin, Chirurgie, Humangenetik, Innere Medizin, Neurologie und Pathologie kennen. Mittels dieser Fachbereiche kann man sich in den letzten beiden Semestern auf einen Fachbereich spezialisieren und im Krankenhaus arbeiten. Nach dem Ablegen der ärztlichen Prüfung schließt eine mehrjährige Weiterbildung an, die etwa die Bereiche Pathologie, Forensik, Leichenschau, Recht und Befunddokumentation umfasst. Danach legt man die Facharztprüfung ab.
Die Aufgaben
- Durchführen der Leichenschau (Ursachenforschung, Todeszeitpunkt, Todesart)
- Untersuchen der Leiche auf kriminelle Spuren wie Blut, Speichel oder Spermien toxikologische Untersuchungen
- Durchführen von DNA-Analysen
- Erstellen von medizinischen Analysen
- Untersuchen der Opfer am Tatort
- Verwaltungsaufgaben
- Führen von Datenbanken
- Schreiben von Gutachten
- Berichterstattung vor Gericht
Die Karrierechancen
Gerichtsmediziner:innen arbeiten in Krankenhäusern, Landes- oder Bundeskriminalämtern, rechtsmedizinischen Instituten oder im gerichtsärztlichen Dienst. Karriere machen Gerichtsmediziner:innen unter anderem dann, wenn sie promovieren oder leitende Positionen in forensischen Instituten oder Laboren bekleiden. Die Verdienstmöglichkeiten variieren je nach Spezialisierungsgrad und Expertise. Gerichtsmediziner:innen können sich je nach Hintergrund und Arbeitsstätte auf ein monatliches Bruttogehalt von etwa 4.500-7.000 € freuen.
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