Beschreibung
Schäden an technischen Produkten treten trotz stetig zunehmendem Ingenieurwissen und dem Einsatz von hochmodernen Simulations- und Erprobungstechniken immer wieder auf. Die Schadensursachen sind äußerst vielfältig und komplex. Da aber jeder technische Schaden charakteristische Spuren am Bauteil hinterlässt, können durch eine Schadensanalyse die verursachenden Mechanismen erkannt werden, womit man den Schlüssel zur Abhilfe und das Know-how zu zukünftiger Schadensverhütung in die Hand bekommt. Letzteres spielt sowohl aus Sicht der Qualitätssicherung als auch bei Haftungsfragen aus Sicht des Gesetzgebers zur Vermeidung von Schäden in technischen Bauteilen mit Gefährdungspotential für Mensch und Umwelt eine ganz wichtige Rolle. Um diese Ziele zu erreichen, sind Kenntnisse der Schadenskunde und eine wissenschaftlich exakte und systematische Durchführung einer Schadensanalyse Voraussetzung.
Das Seminar stellt die grundsätzliche Vorgehensweise zur Untersuchung von Schadensfällen unter Einbeziehung aller wichtiger instrumenteller Verfahren vor. Dazu zählen zerstörungsfreie Prüfungen, metallographische und rasterelektronenmikroskopische Untersuchungen sowie werkstofftechnische Prüf- und Analysemethoden. Die einzelnen Schadensarten und Schadensmechanismen werden in Vorträgen anhand von Schadensbeispielen erläutert. Dabei wird auch auf den Zusammenhang zwischen Herstellung, Beanspruchung, Randbedingungen und Werkstoff eingegangen, bzw. deren Auswirkungen auf das Schadensbild beschrieben. Das Seminar orientiert sich an den VDI-Richtlinien 3822. Die VDI-Richtlinien 3822 sind praxisorientiert aufgebaut und werden regelmäßig von Expertengremien des VDI, die sich aus Wissenschaft, Industrie und öffentlicher Verwaltung zusammensetzen, überprüft und bei Bedarf überarbeitet, so dass sie neben Normen mit Recht als Standards in der Technik angesehen werden können.
Gezielte Maßnahmen zur Schadensabhilfe und -verhütung können nur dann eingeleitet werden, wenn die Schadensursachen und Fehlereinflüsse durch systematische Untersuchungen aufgeklärt werden. Schadensanalysen können zu Verbesserungen bei der Werkstoffentwicklung, der Werkstoffauswahl, der Konstruktion, der Fertigung und der Betriebsweise führen. Die gewonnenen Erkenntnisse können sofort in die Qualitätssicherung einfließen, unmittelbar der Schadensprävention dienen und darüber hinaus auch Entwicklungen einleiten, beispielsweise bei der Werkstoffproduktion und -entwicklung, bei der Ver- und Bearbeitung sowie bei der Prüfung und Anwendung von Werkstoffen. Schadensanalysen dienen dazu, für ein technisches Erzeugnis ein Optimum aus Werkstoff-, Konstruktions-, Fertigungs- und Bauteileigenschaften unter Kostengesichtspunkten zu finden.
Die Schadensanalyse-Fortbildung legt weiterhin den Schwerpunkt auf die Systematik der Schadensanalyse und auf die Erläuterung der werkstoffkundlichen Zusammenhänge. Zusätzlich werden Beispiele von Schadensteilen gezeigt.
Das Seminar richtet sich an Techniker und Ingenieure, die ihren untersuchungsmethodischen Kenntnisstand im Hinblick auf Qualitätssicherung und Schadensanalyse erweitern wollen.
Dienstag, 26. November 2024
8.30 bis 12.15 und 13.00 bis 17.00 Uhr
1. Schadensanalyse – Grundlagen und Durchführung einer Schadensanalyse (H. Diem)
2. Untersuchungsmethoden in der Schadensanalyse – Instrumentelle Analysen – Gerätetechnik (D. Willer)
3. Schäden an Metallprodukten durch thermische Beanspruchungen (R. Scheck)
4. Schäden an geschweißten Metallprodukten (S. Issler)
5. Schäden durch flüssigmetallinduzierte Rissbildung (H. Diem)
Mittwoch, 27. November 2024
8.30 bis 12.15 und 13.00 bis 16.45 Uhr
6. Schäden an Metallprodukten durch mechanische Beanspruchungen (H. Diem)
7. Schäden an Metallprodukten durch Korrosion in wässrigen Medien (T. Rauscher)
8. Schäden an Metallprodukten durch tribologische Beanspruchungen (R. Eisele)
9. Schäden an thermoplastischen Kunststoffprodukten und Elastomerprodukten (W. Janzen)
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