Im Interview: Jochen Mai, Gründer von karrierebibel.de, gibt einen Vorgeschmack auf seinen Vortrag bei der “Virtuellen Bildungsmesse”
Von Vanessa Schäfer
“Der Langsamste, der sein Ziel nicht aus den Augen verliert, geht noch immer geschwinder, als jener, der ohne Ziel umherirrt”, hat Lessing einmal gesagt. Dieselbe Meinung vertritt auch Jochen Mai. Der Gründer von karrierebibel.de ist überzeugt: Ohne Ziele kein Erfolg. Was es mit diesem Standpunkt auf sich hat, verrät er auf der Keynote Stage der Virtuellen Bildungsmesse – Lernen von überall am Donnerstag, 2. September. In seinem Vortrag “Ziele finden, setzen und erreichen: Will ich das?” gibt Jochen Mai spannende Impulse, um seine Ziele zu entdecken, zu forcieren und mit ihnen Erfolge zu feiern. Um 15 Uhr steht der Speaker außerdem den Messebesuchern Rede und Antwort in einem Live-Q&A, und erklärt vielleicht auch, was es mit dem Papierkügelchen in seiner Tasche auf sich hat. Wir haben uns vorab schon mal mit dem Autor unterhalten.
Herr Mai, Sie sprechen bei unserer Virtuellen Bildungsmesse über das Thema Ziele. Warum sind Ziele im (Berufs-)Leben so wichtig?
Jochen Mai: Darauf gibt es eine ganz simple Antwort: Wer keine Ziele hat, kann nichts erreichen. Über Ziele definieren wir erst unseren Erfolg. Ziele sind Zustände, Ereignisse oder Orte, die man erreichen möchte, und wenn man kein Ziel hat, kann man nirgendwo ankommen. Deshalb ist es wichtig, dass wir für uns selbst formulieren: Was will ich denn überhaupt im Beruf erreichen? Im Leben? Oder in meiner Partnerschaft? Ohne Ziele kein Erfolg und keine Orientierung, denn ohne Ziel kann man keinen Kurs bestimmen.
Der Alltag ist oft hektisch und stressig. Haben Sie Tipps, was wir tun können, um dabei unsere Ziele nicht aus den Augen zu verlieren?
Jochen Mai: Wie können uns unsere Ziele vor Augen halten und das ganz buchstäblich, indem man sie beispielsweise aufschreibt und sichtbar macht. Wir können etwa einen Zettel an den Bildschirm kleben, wenn es sich um Tagesziele handelt. Oder einen Zettel mit den Zielen an den Kühlschrank heften, damit ich sie immer wieder sehe. Ein Klassiker ist ein Erfolgsjournal oder ein Erfolgstagebuch, in dem ich regelmäßig festhalte, was ich will. Das geht über die klassische To-do-Liste hinaus: Indem ich in meinem Erfolgsjournal langfristig Ziele formuliere und dokumentiere, sehe ich, wie ich diese Ziele Stück für Stück erreiche. Das sorgt für Erfolgserlebnisse, die man nachlesen kann, und das motiviert und gibt zusätzliches Selbstvertrauen.
Der Bestseller-Autor John Strelecky setzt sich in seinem Buch “The big Five for Life” intensiv mit dem Thema Lebensziele auseinander. Inwieweit vertreten Sie seine Idee der “Big Five”, die fünf Ziele, die im Leben wirklich zählen?
Jochen Mai: Ich tue mich schwer damit, mich auf eine Zahl zu beschränken. Das kommt vielmehr auf die Art der Lebensziele an. Was möchte und was kann ich im Leben erreichen? Ein junger Mensch kann vermutlich mehr Ziele formulieren, weil er noch mehr Zeit zur Verfügung hat, als beispielsweise jemand, der schon älter ist. Der kann zwar auch viele Ziele formulieren, aber die Zahl hängt ja letztendlich davon ab, was man noch in seinem Leben erreichen will. Wer schon viele Ziele erreicht hat, bei dem ist die Liste kürzer. Es gibt Leute, die stehen auf 101-Listen, und es gibt Leute, die sagen, fünf Ziele reichen vollkommen aus. Ich finde die Zahl nicht zielführend. Es geht vielmehr darum, die richtigen, eigenen Ziele zu formulieren. Wenn ich zu viele Ziele habe, dann neige ich eventuell dazu, mich zu verzetteln und mich selbst von meinen Zielen abzulenken. Ob das jetzt 4, 5, 7 oder 10 Ziele sind, macht an der Stelle keinen Unterschied. Die Zahl ist nicht ausschlaggebend.
Unsere Wege sind selten geradlinig. Wie können wir mit Herausforderungen und Rückschlägen bei der Zielerreichung umgehen?
Jochen Mai: Herausforderungen gibt es garantiert. Es gibt kaum einen Menschen, der in einen Durchmarsch sein Ziel erreicht. Es wird immer Rückschläge und Widerstände geben. Der Punkt ist: Warum oder wozu habe ich dieses Ziel? Die einzige Kraft, die uns hilft, Ziele zu erreichen – auch über Widerstände hinweg – ist die sogenannte intrinsische Motivation. Die brauche ich. Aber die kriege ich auch nur, wenn ich dem Ziel einen Sinn gebe, also weiß, wozu ich das Ziel erreichen will. Darauf werde ich im Vortrag noch genauer eingehen.
Sie, Herr Mai, und karrierebibel.de. stehen für permanente Wissenserweiterung und Persönlichkeitsentwicklung. Welche Rolle spielt Weiterbildung beim Erreichen seiner Ziele?
Jochen Mai: Weiterbildung per se kann schon ein Ziel sein, im Sinne von lebenslangem Lernen und persönlicher Weiterentwicklung. Aber insgesamt dient Weiterbildung auch der Horizonterweiterung: Indem ich einen größeren Horizont entwickele, entwickele ich auch größere Visionen von mir selbst und von meinen Möglichkeiten und Potentialen. Wenn ich im Leben nur bei dem bleibe, was ich schon weiß, was ich schon kenne, dann bleibe ich in meiner Komfortzone. Das kann gemütlich sein, aber ich entwickle mich nicht weiter. Und ich bin fest davon überzeugt, dass sich der Mensch weiterentwickeln will. Das Gehirn ist darauf ausgelegt, ständig neue Reize und Impulse zu bekommen, zu lernen, zu wachsen. Und das kann es auch. Das Potenzial ist unerschöpflich. Mir ist kein Mensch bekannt, der jemals zu Lebzeiten an seine Grenzen gekommen wäre. Wir können uns ständig weiterentwickeln, wenn wir es wollen. Und dabei hilft Weiterbildung: Lernen erweitert den Verstand.
Jetzt haben Sie bereits ein paar spannende Einblicke gegeben. Um es zusammenzufassen: Worauf können sich die Messebesucher am 2. September bei Ihrem Vortrag und um 15 Uhr beim Live-Q&A freuen?
Jochen Mai: Auf spannende Impulse, wie man Ziele finden, setzen und erreichen kann. Gleichzeitig gebe ich gerne Antworten auf die Fragen derer, die sich den Vortrag anhören. Mein Ziel ist es, die Besucher zu inspirieren und sie natürlich auch dazu zu befähigen, ihre eigenen Ziele zu formulieren und diese zu erreichen.
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