Virtuell, grün und flexibel sieht die Unternehmenswelt von morgen aus
Welche wirtschaftlichen Entwicklungen wird die Zukunft bringen? Welche Business-Trends begegnen uns 2023? Worauf müssen sich Unternehmen und ihre Mitarbeitende einstellen? Die vergangenen Monate haben bereits die Weichen gestellt: Wir befinden uns in wirtschaftlich unsicheren Zeiten. Einerseits sind die Auswirkungen der Corona-Pandemie noch deutlich spürbar, andererseits sorgt der Krieg in der Ukraine alles andere als für eine wirtschaftliche Erholung. Zugleich schreitet die digitale Transformation rasant voran, schafft neue Möglichkeiten, aber auch Unsicherheiten. Wir werfen deshalb einen Blick in die Zukunft und stellen Ihnen 6 Business-Trends vor, die uns 2023 begleiten werden.
1. Inflation
Das weltweite Wirtschaftswachstum wird dem Internationalen Währungsfonds zufolge deutlich gedämpft. Auch 2023 wird das Lieferkettenproblem noch viele Branchen beschäftigen – ein Problem, das mit den weltweiten Lockdowns durch die Corona-Pandemie begonnen hat, durch den Krieg in der Ukraine jedoch deutlich schlimmer geworden ist. Kämpft die Bevölkerung derzeit mit den Auswirkungen einer 2023 weiterhin anhaltenden Inflation, sehen uns die Wirtschaftsweisen auf eine Rezession zusteuern und prognostizieren einen Abschwung von 0,2 Prozent und einen Preisanstieg von 7,4 Prozent. Wichtig ist es deshalb, dass Unternehmen ihre Resilienz stärken und gut haushalten. Der Fokus sollte auf profitablen, schnell wachsenden Märkten liegen. Empfohlen werden Investitionen vor allem in digitale Technologien, die Aufgaben automatisieren und dadurch Ressourcen frei werden, so dass die Mitarbeitende anspruchsvollere Aufgaben übernehmen können.
2. Nachhaltigkeit
Das Schlagwort Nachhaltigkeit ist zwar nicht neu. Doch das Bewusstsein dafür nimmt zu. Ressourcen werden knapper, der Klimawandel ist nicht mehr aufzuhalten. Und allmählich beginnen die Menschen zu begreifen, dass die Klimakatastrophe jede andere Krise bei Weitem übertreffen wird. Der Markt an nachhaltigen Produkten wächst und Verbraucher:innen sind mehrheitlich bereit, dafür auch mehr Geld auszugeben. Unternehmen müssen effizienter mit Ressourcen und Materialien haushalten. Sie stehen 2023 zunehmend unter Druck, Treibhausgase zu reduzieren, in saubere Energie zu investieren, Energie- und Wasserverbrauch sowie Umweltverschmutzung, auch durch den Einsatz recyclefähiger Materialien, zu reduzieren. Hier ist Transparenz gefragt. Denn ein Nachteil, der mit dieser Entwicklung einhergeht, ist das Risiko von Greenwashing. 2023 werden daher wohl auch Investoren und Aufsichtsbehörden genauer hinschauen, ob Unternehmen ihre grünen Zusagen wirklich einhalten.
3. Metaverse
Der Metaverse-Trend nimmt 2023 weiter Fahrt auf. Unter Metaverse versteht man einen virtuellen dreidimensionalen Raum, zu dem jede:r Zugang hat und in dem physische und virtuelle Welten miteinander verschwimmen. Es vereint Technologien wie Web3, AR Cloud sowie digitale Zwillinge. Expertenprognosen gehen davon aus, dass zwei von fünf großen Unternehmen im Jahr 2023 in das Metaverse investieren werden. Dort herrscht großes Monetarisierungspotential. Produkthersteller können im Metaverse auf einem virtuellen Produktmarktplatz ein völlig neues Kundenerlebnis schaffen. 2023 heißt es also: das Metaverse genau beobachten, damit Unternehmen unter Umständen nicht den Anschluss verpassen, sich auch in diesem neuen digitalen Umfeld zu positionieren.
4. Gig-Ökonomie
Ein weiterer Business-Trend, der 2023 auf dem Vormarsch sein wird, ist die Gig-Ökonomie. Darunter versteht man, dass Arbeitsaufträge über digitale Plattformen vermittelt und meist von Freiberufler:innen und Selbstständigen übernommen werden. Seit der Corona-Pandemie gehören Home-Office- oder Hybrid-Jobs zum neuen Normal. Auf der Suche nach Möglichkeiten für Unternehmen, Kosten zu senken, verlagern einige von ihnen ihre Büros in den digitalen Raum – mit der Folge, dass in diesem Zuge Vollzeitmitarbeitende nicht mehr unbedingt nötig sind. Doch auch Fachkräfte setzen bei der Arbeit nicht mehr ausschließlich auf Sicherheit. Der Wunsch nach Flexibilität und Unabhängigkeit lässt sich gut mit der Gig-Ökonomie vereinbaren. Es wird zunehmend remote und projektbezogen gearbeitet, die Zugehörigkeit zu einem bestimmten Unternehmen spielt keine so große Rolle mehr wie noch vor einigen Jahren.
5. Künstliche Intelligenz (KI)
Bereits in unseren Trends des Vorjahres hat KI einen Platz eingenommen. 2023 nimmt dieser Trend weiter Fahrt auf. In Zeiten von Big Data gewinnt KI an Bedeutung: Durch sie können die riesigen Datenmengen verarbeitet und genutzt werden – und zwar längst nicht mehr ausschließlich zu Marketingzwecken wie in der Vergangenheit. Künstliche Intelligenz wird zunehmend in komplexere Systeme einfließen. Egal ob im Gesundheits- oder Finanzwesen oder in der Fertigung: KI bietet Möglichkeiten, Prozesse zu automatisieren, Kosten zu senken, Effizienz zu steigern, Trendprognosen abzugeben und vieles mehr. Deshalb werden mehr und mehr Unternehmen in KI investieren und sie in Unternehmensabläufe integrieren. Wichtig im Zusammenhang mit Big Data sind und bleiben die Themen Datenschutz und IT-Sicherheit.
6. E-Commerce
Der Internethandel wächst und legt 2023 noch einen Zahn zu: Die in Punkt 5 genannte KI macht es möglich: Unternehmen können damit ihren Kundinnen und Kunden extrem personalisierte Einkaufserlebnisse bieten – von individuell passenden Produktempfehlungen, virtuellen Anproben bis hin zu Echtzeit-Support durch ausgefeilte Chatbots oder andere virtuelle Assistenten. Viele Plattformen machen es bereits vor. Im Jahr 2023 werden wohl noch mehr Unternehmen auf diesen Zug aufspringen. Es gibt immer innovativere Lösungen, um einen Online-Handel zu führen – so dass dieser Trend nicht abebben wird. Im Gegenteil: Online-Shopping wird interaktiver, sozialer, echter. Für Unternehmen erfolgversprechender. KI macht es möglich, personalisierte Produktempfehlungen abzugeben, so dass auf einen Online-Einkauf durch weitere passgenaue Empfehlungen häufig noch ein weiterer folgt. Mehr Conversions bedeuten mehr Umsatz. Sind Sie bereit für 2023?