Zeitliche Flexibilität und Arbeitgebervertrauen
Wie erfassen Sie Ihre Arbeitszeit? Haben Sie ein festes Terminal und stechen? Oder haben Sie ein Dokument, in dem Sie selbstständig Ihre Zeiten erfassen? In letzterem Fall spricht man von Vertrauensarbeitszeit. Denn nur Sie tragen ein, von wann bis wann Sie gearbeitet haben und nicht das System speichert die Daten ab. Ihre Geschäftsleitung vertraut Ihnen also in Sachen Arbeitszeiterfassung. So weit, so gut. Doch was muss man noch über das Konzept Vertrauensarbeitszeit wissen?
Basics
Ist in Ihrem Unternehmen Vertrauensarbeitszeit vereinbart worden, hat Ihr:e Arbeitgeber:in festgelegt, was Ihre Wochenarbeitszeit sein soll, wie Pausen definiert sind und wie die Kernarbeitszeiten aussehen. An diesen Rahmen müssen Sie sich halten, ansonsten sind Sie in Ihrer Arbeitszeitgestaltung relativ frei. Ob Sie nun genau mit der Kernarbeitszeit starten oder gerne schon mal früher den Rechner hochfahren und dafür eher in Feierabend gehen, ist Ihnen überlassen. Ihnen wird vertraut, also missbrauchen Sie dieses Vertrauen nicht. Wer nämlich mehr Stunden in sein Zeitkontingent schummelt, der oder die läuft Gefahr, früher oder später erwischt zu werden. Wichtig ist zudem, im Rahmen des Arbeitszeitgesetzes zu bleiben.
Für wen ist das Modell geeignet?
Grundsätzlich können alle Arbeitnehmende von diesem Konzept Gebrauch machen. Empfehlenswert ist es vor allem für alle Angestellten, die entweder im Außendienst tätig sind oder im kreativen Bereich arbeiten. Also diejenigen, die nicht zwingend vor Ort sein müssen, weil die reinen Ergebnisse ihrer Arbeit zählen.
Überstunden und Vertrauensarbeitszeit
Im Vertrauensarbeitszeitmodell werden Überstunden eher selten fest angeordnet. Aus diesem Grund erfolgen diese meist freiwillig, wenn die Notwendigkeit besteht, länger zu arbeiten. Je nach Vereinbarung können diese im Arbeitszeitkonto gesammelt werden, um einen Tag oder mehrere Tage freizunehmen, an einem anderen Tag früher zu gehen oder später mit der Arbeit zu beginnen.
Besprechungen
Liegen wichtige Besprechungen außerhalb Ihrer festgelegten Arbeitszeit, ist der Führungskraft vorbehalten, entsprechende Vereinbarungen zu treffen und etwa festzuhalten, Termine und Besprechungen vorgeben zu können.
Was bringt Vertrauensarbeitszeit, wo hat sie Nachteile?
Vorteile:
- Flexibilität in der Gestaltung des Arbeitstages
- Arbeitsklima wird verbessert, da vertraut und nicht kontrolliert wird
- Mitarbeiterbindung wird gestärkt
- Vereinbarkeit von Privatleben und Beruf
- gesteigerte Motivation
Nachteile:
- eigenständiges Verwalten der Arbeitszeiten
- Gefahr der ständigen Erreichbarkeit
- Privatleben und Beruf fließen mehr ineinander
- Überlastungszustände durch zu langes Arbeiten
- interne und externe Abstimmungen können sich schwieriger gestalten
Bis bald im kursfinder.de-Wisssensguide!