Technisches Gebäudemanagement - was ist zu beachten?

Ein professioneller Gebäudebetrieb ist die Vorrausetzung, dass ein Gebäude effizient und sicher für die Erfüllung der Kernaufgaben eines Unternehmens genutzt werden kann. Denn bis zu 90 % der Lebenszykluskosten entstehen während der Betriebsphase eines Gebäudes. Dies hat unmittelbar Auswirkungen auf das Betriebsergebnis des Unternehmens bzw. die Belastung des öffentlichen Haushalts. Die Aufgabe des Betreibers eines Gebäudes ist, eine Strategie zu finden, welche zwischen Betriebssicherheit, Einhaltung der Betreiberverantwortung, Nachhaltigkeit und Kosteneinsatz abwägt. 

Das Gebäudemanagement ist eine Managementdisziplin, die technische, betriebswirtschaftliche und rechtliche Kompetenzen erfordert. Häufig haben Gebäudemanager ursprünglich eine technische Ausbildung. Darauf aufbauend vermittelt das Seminar die für den Gebäudebetrieb notwendigen weiteren Kompetenzen und ermöglicht, die richtige Strategie für den Gebäudebetrieb zu finden.

Hinweis
Das Seminar ist gemäß der Fortbildungsordnung der Ingenieurkammer Baden-Württemberg und der Ingenieurkammer-Bau NRW anerkannt. 

Diese Veranstaltung wird von der Architektenkammer Baden-Württemberg als Fort- /Weiterbildung mit einem Umfang von 8 Unterrichtsstunden für Mitglieder und Architekten/Stadtplaner im Praktikum für die Fachrichtung Architektur anerkannt.

Führungskräfte, die sich mit Aufgaben des Gebäude- oder Liegenschaftsbetriebs im öffentlichen oder privatwirtschaftlichen Bereich beschäftigen oder sich auf eine derartige Führungsaufgabe vorbereiten. Ebenfalls angesprochen sind Führungskräfte und Beschäftigte aus anderen Bereichen des Real Estate-, Property- oder Facility-Managements, die den Gebäude- oder Liegenschaftsbetrieb zwar nicht als eigentliche Kernaufgabe haben, aber für ihren Arbeitsbereich Hintergrundinformationen benötigen. 

Die vier Themenblöcke des Seminars starten zunächst mit einem Input des Referenten, indem Grundlagen vermittelt und diese anhand von Praxisbeispielen erläutert werden. Einen wichtigen Platz nehmen dabei auch die gemeinsame Diskussion von Fallbeispielen, die Erarbeitung von Übungsaufgaben sowie Workshopelemente ein. Dies ermöglicht Ihnen, Ihre Erfahrungen einzubringen sowie die für Ihre Liegenschaft relevanten Themen zu besprechen. Durch diesen kollegialen Erfahrungsaustausch lernen alle Teilnehmenden auch untereinander und von einander. 

Ablauf (Abweichungen möglich)
09:00 – 10:30 Uhr 
Einführung in das Instandhaltungsmanagement
Vorrausetzung, dass wir die Gebäude dafür nutzen können, wofür sie bestimmt sind, ist deren ordnungsgemäße Instandhaltung. Welche Ziele werden durch die Instandhaltung verfolgt? Welche Instandhaltungsstrategie sollten wir verfolgen? Wie sollte Instandhaltung organisiert werden? Eigen- oder Fremdleistungen – welche Outsourcing-Strategie sollten wir verfolgen?

• Instandhaltungsmanagement
• Instandhaltungsstrategien
• Outsourcing – Strategie

10:30 – 10:45 Uhr Kaffeepause

10:45 – 12:15 Uhr
Wie kann ein rechtssicherer Gebäudebetrieb organisiert werden? 
Insbesondere aus dem Instandhaltungsmanagement ergeben sich zahlreiche Betreiber- und Unternehmerpflichten, die bei der Organisation eines rechtssicheren Gebäudebetriebs zu berücksichtigen sind. Was beinhaltet die Betreiberverantwortung im Instandhaltungsmanagement auf Grundlage der neuen GEFMA 190?

• rechtssichere Instandhaltungsorganisation
• Pflichtenübertragung
• Priorisierung von Instandhaltung
• GEFMA 190 – Betreiberverantwortung 2.0

12:15 – 13:15 Uhr Mittagspause

13:15 – 14:45 Uhr
Wie kann ich eine Liegenschaft nachhaltig betreiben? 
Beschäftigen sich Gebäudebetreiber i. d. R. bereits seit vielen Jahren mit einem energieeffizienten Gebäudebetrieb, sind in den letzten Jahren weitere Nachhaltigkeitsaspekte beim Betrieb von Gebäuden und Liegenschaften hinzugekommen. Welche Ansprüche hat ein Betreiber an den Bauprozess, um ein Gebäude nachhaltig betreiben zu können? Nachhaltigkeit bzw. ESG-Kriterien (Environmental, Social and Corporate Governance) im Facility Management als Anforderung an die Betreiberverantwortung. Was fließt alles in einen nachhaltigen Liegenschaftsbetrieb ein? Nach einem einführenden Vortrag diskutieren die Teilnehmer über ihre Erfahrungen mit der Nachhaltigkeit im Liegenschaftsbetrieb.

• nachhaltiger Liegenschaftsbetrieb 
• Energiemanagement
• GEFMA 163-1 – ESG im Facility Management

14:45 – 15:00 Uhr Kaffeepause

15:00 – 16:30 Uhr
Was kostet der Betrieb von Gebäuden? 
Die Bewirtschaftungskosten stellen den Großteil der Lebenszykluskosten eines Gebäudes dar und haben somit einen entscheidenden Einfluss auf deren Wirtschaftlichkeit. Mit der GEFMA Richtlinie 270-1 wurden bestehende Verfahren zur Bedarfsbemessung des Objektbetriebes evaluiert und auch weiterentwickelt. 

• Bedarfsbemessung
• Bewirtschaftungskosten
• Personalbedarf für Gebäudebetrieb
• GEFMA 270-1 – Ressourcenbemessung im FM – Teil 1: Grundlagen – Objektbetrieb