Beschreibung
Mit diesem Zertifikatslehrgang werden Nicht-Elektrofachkräfte „befähigt“, selbstständig wiederkehrende und festgelegte Arbeiten an elektrotechnischen Anlagen durchzuführen. Unter festgelegte Tätigkeiten fallen zum Beispiel Inbetriebnahme, Instandhaltung und Wartungsarbeiten an elektrotechnischen Anlagen.
Zunehmend müssen Nicht-Elektrofachkräfte solche Arbeiten durchführen. Um diesem Umstand Rechnung zu tragen, wurde in der Durchführungsanweisung der Unfallverhütungsvorschrift DGUV Vorschrift 3 (Elektrische Anlagen und Betriebsmittel) die Ausbildung „Elektrofachkraft für festgelegte Tätigkeiten“ definiert.
Auch die Handwerksordnung greift dieses Thema auf. Dort ist in § 5 zu lesen: „Wer ein Handwerk nach § 1 Abs. 1 betreibt, kann hierbei auch Arbeiten in anderen Handwerken nach § 1 Abs. 1 ausführen, wenn sie mit dem Leistungsangebot seines Gewerbes technisch oder fachlich zusammenhängen oder es wirtschaftlich ergänzen“.
Sie lernen den sicheren Umgang mit elektrischen Spannungen, Strömen und Anlagen, die für Laien lebensgefährlich sind. Deshalb ist eine Vermittlung der grundlegenden theoretischen Zusammenhänge (Strom, Spannung, Widerstand und Leistung) genauso wichtig, wie die Sensibilisierung für die Gefahren und Wirkungen des elektrischen Stroms auf Lebewesen und Anlagen.
Ein weiterer wichtiger Aspekt sind die rechtlichen Grundlagen für das Arbeiten an elektrischen Anlagen und die Aufgaben und Pflichten der EFKffT, aber auch die Grenzen der Tätigkeit.
Das Seminar ist vom VDSI Verband Deutscher Sicherheitsingenieure e.V. als geeignet für die Weiterbildung von Sicherheitsfachkräften nach § 5 (3) ASiG eingestuft worden, und die Teilnehmer erhalten auf der qualifizierten Teilnahmebescheinigung 2 VDSI-Punkte Arbeitsschutz.
Mitarbeiter aus Industrie-, Handwerks- und Servicebetrieben, idealerweise mit einer technischen Grundausbildung außerhalb der Elektrotechnik, die eine Ausbildung zur elektrotechnisch unterwiesenen Person (EuP) haben, zum Beispiel Mitarbeiter aus den Bereichen Mechanik, Arbeitssicherheit, Facilitymanagement, Haustechnik, Instandhaltung, Wartung, Kundendienst, sowie Mitarbeiter, die für die Inbetriebnahme und Instandhaltung von elektrischen Anlagen und Betriebsmitteln eingesetzt werden sollen.
ZUGANGSVORAUSSETZUNG FÜR DEN LEHRGANG
- Ausbildung zur EuP
ZUGANGSVORAUSSETZUNG FÜR DIE BESTELLUNG ZUR EFKffT
- Mindestalter 18 Jahre
- gesundheitliche Eignung; diese kann z.B. durch die arbeitsmedizinische Vorsorgeuntersuchung nach dem berufsgenossenschaftlichen Grundsatz für arbeitsmedizinische Untersuchungen G 25 „Fahr-, Steuer- und Überwachungstätigkeiten“ nachgewiesen werden
- Empfehlung: Erste-Hilfe-Ausbildung (einschließlich Herz-Lungen-Wiederbelebung [HLW])
Montag, 13. bis Freitag, 17. Januar 2025
9.00 bis 12.15 und 13.15 bis 16.15 Uhr
1. Rechtliche Grundlagen
Gesetze, Richtlinien, Normen, Unfallverhütungsvorschriften, Organisationsstruktur im Bereich Elektrotechnik
2. Grundlagen der Elektrotechnik
Elektrische Spannung, elektrischer Strom, Gleich-/Wechselspannung, Gleich-/Wechselstrom, Dreiphasenwechselstrom, Ohmsches Gesetz, Spannungsquellen, Reihenschaltung, Parallelschaltung, elektrische Leistung und Arbeit
3. Messübungen mit Multimeter
Spannung, Strom, Widerstand
4. Gefahren und Wirkungen des elektrischen Stroms auf den Menschen, auf Tiere und Sachen
Auswirkungen auf den Menschen und auf Tiere, Einwirkdauer des Stroms auf den Körper, Widerstand des menschlichen Körpers, gefährliche Körperströme, maximale Berührungsspannung, Erste Hilfe
5. Schutzmaßnahmen gegen direktes Berühren und bei indirektem Berühren
Einteilung der Schutzmaßnahmen und wichtige Begriffe, Schutz gegen direktes Berühren, Schutz bei indirektem Berühren und Gewährleistung der automatischen Abschaltung im Fehlerfall (Schutz gegen gefährliche Körperströme im Fehlerfall), Bedeutung von Potenzialausgleich und Schutzleiter, Funktionsweise eines RCD (FI-Schutzschalter)
6. Kabel und Leitungen
Allgemeine Vorgaben, Kennzeichnung
7. Sicherungssysteme
Auslösecharakteristiken, Schmelzsicherungen (Neozed, Diazed und NH-System), Leitungsschutzschalter, Motorschutzschalter/-relais, Fein- und Gerätesicherungen, Funktionsweise eines RCD und PRCD (FI-Schutzschalter)
8. Stromversorgung im Gebäude
Netzformen inklusive Übungen und Messungen, Aufbau z.B. einer Unterverteilung
9. Elektroschutzkonzept
Basisschutz, Fehlerschutz, wirksame Schutzmaßnahme, Zusatzschutz, Schutzarten, Schutzklassen
10. Prüfung von Schutzmaßnahmen
Prüfung des Schutzleitersystems, Schleifenimpedanz, Netzinnenwiderstand, FI-Prüfung, Isolationsmessung, Differenzstrommessung
11. Arbeitsmethoden
Arbeiten im spannungsfreien Zustand, die 5 Sicherheitsregeln, Arbeiten unter Spannung nach Kategorie a) und b), Arbeiten in der Nähe unter Spannung stehender Teile
12. Drehstrommotoren
Aufbau, Funktionsweise, Motorschutzschalter
13. Grundlagen der Automatisierungstechnik
Schaltzeichen, Aus- und Wechselschaltung, einfache Schützschaltungen, Selbsthaltung, Aufbau im Schaltschrank
14. Schaltplanlesen
15. Steuerungstechnik
16. Übungen an Modellen
17. Abschlusstest
Kommende Starttermine
Videopräsentation
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